Das Internet besteht aus einem Netzwerk von Tausenden
von unabhängigen Netzwerken, die insgesamt aus mehreren Millionen sog.
“Host"-Computer bestehen. Wenn zwei Computer miteinander kommunizieren
wollen, so müssen sie den jeweils anderen identifizieren können.
Internetnutzer, die eine Verbindung zu einem der ans Internet angeschlossenen
Computer aufbauen wollen, benötigen daher eine eindeutige Zieladresse,
um die Verbindung zum angerufenen Computer herzustellen und die zur Verfügung
gestellten Dienste abzurufen.
Zur weltweiten eindeutigen Identifizierung im Internet
besitzt jeder über das Internet erreichbare Rechner eine numerische
Adresse (z.B. die Zahlenfolge 131.130.001.007 für den Webserver an
der Universität Wien). Numerische Internetadressen, auch IP-Adressen
(IP = Internet Protocol) genannt, sind die “Hausnummern” der
Rechner.
Da man bald erkannte, daß die Verwendung von
numerischen Adressen zwar für Computer das geeignete Mittel der Kommunikation
darstellt, Menschen aber Namen bevorzugen, wurde ein System geschaffen,
das es ermöglichte, den an das Internet angeschlossenen Rechnern statt
IP-Adressen auch logische Namen zuzuordnen. Es entstand das sog. Domain-Name-System,
eine weltweit eindeutige und logische Namensstruktur, die jedem an das Internet
angeschlossenen Rechner einen hierarchisch strukturierten Namen zuweist.
Jeder Domain-Name besteht aus mehreren Ebenen (Domain-Levels),
die durch Punkte voneinander getrennt werden:
Als Beispiel sei die Internetadresse ravel.ifs.univie.ac.at
angeführt. Diese Adresse entspricht wie die meisten anderen Domainadressen
der Struktur:
Hostname.Subdomain.Subdomain.generische Domain.Top-Level-Domain
Es kann unterschiedlich viele Unterabschnitte (Subdomains)
in einer Rechneradresse geben, aber in der Praxis sind es immer fünf
oder weniger. In dem Namen ravel.ifs.univie.ac.at ist “ravel”
der Name eines realen Rechners. Dieser Name wurde vom Institut für
angewandte Informatik der Universität Wien, an dem sich der Rechner
befindet, festgelegt. Das Institut für angewandte Informatik bekam
die Subdomain "ifs" von der Universität Wien zugeordnet, deren Rechnernetz
wiederum die Subdomain “univie”. Die Subdomain “ac”
ist die Abkürzung für das universitäre österreichische
Computernetz ACO-Netz, in das alle Universitätscomputer Österreichs
eingegliedert sind. Die Subdomain “ac” ist eine sogenannte “thematische
Domain” oder auch “ generische Domain ”. Sie gibt
darüber Auskunft, welcher Gruppe von Internetnutzern die jeweilige
Einrichtung oder das Unternehmen angehören, das den Hostrechner betreibt
(generische Domainnamen). In diesem Fall handelt es sich eben um die Bezeichnung
aller akademischen Internetrechner unterhalb der Top-Level-Domain “at”.
Die Top-Level-Domains können eine von 2 Funktionen
erfüllen. Die im Beispiel angeführte Top-Level-Domain “at”
beschreibt die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Staatsgebiet nämlich
Österreich und ist damit eine geographische Domain [800].
Dies ist in den meisten Ländern außerhalb der USA üblich.
Neben geographischen Domains gibt es auch generische Top-Level-Domains [801],
deren Endung Auskunft über die inhaltliche Ausrichtung des jeweiligen
Angebots geben kann.
Während ein Domain-Name unter der gleichen Top-Level-Domain
nur einmal vergeben werden kann, besteht die Möglichkeit, unter verschiedenen
Top-Level-Domains auch identische Domain-Namen [802]
zu registrieren. Im Gegensatz zu Top-Level-Domains und normalen (Second-Level-)
Domains, die zentral vergeben und registriert werden, können alle Subdomains
frei und ohne vorherige Registrierung durch die jeweils höhere Domain-Ebene
vergeben werden. Wenn also auf der Ebene der Domain "univie " eine neue
Subdomain namens "philosophie" eingerichtet werden soll, dann wäre
dies ohne Durchführung eines Registrierungsverfahrens möglich.
©/Impressum |